Jeden Tag ein neues Türchen

Giotto (13. Jhdt), Szenen aus dem Leben von Maria Magdalena: Noli me tangere (Berühre mich nicht)
Ostern - Menschen in Hoffnung
Personen in biblischen Auferstehungsgeschichten
Geschichten, in denen Menschen Hoffnung gewinnen und
einen Perspektivwechsel hin zum Positiven erleben.
Ein interaktives Online-Projekt
der Evangelischen Kirchengemeinde Weingarten
Menschen unserer Kirchengemeinde sprechen als biblische Personen
Texte, die sie selbst geschrieben haben
Das fertige Projekt ist hier ab Palmsonntag zu sehen
Machen Sie mit?
So geht's in fünf Schritten:
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Wählen Sie eine Person aus. Um es einfacher zu machen, sind unten 6 ausgewählte Geschichten kurz dargestellt. Die beteiligten Personen stehen ebenfalls dabei. Sie können natürlich auch andere Personen oder personifizierte Ideen oder Gegenstände sprechen lassen.
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Beschäftigen Sie sich näher mit Ihrer Person, mit ihren Gefühlen und Gedanken, ihrer Stellung in der biblischen Geschichte und ihrer möglichen Bedeutung für uns heute.
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Schreiben Sie Ihren Beitrag auf.
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Sprechen Sie Ihren Beitrag in Ihr Smartphone.
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Schicken Sie die Sprachdatei per Mail an horst.gamerdinger@elkw.de oder nach Rücksprache auch über andere Wege.
Achtung Termin! Bitte schicken Sie mir die Sprachdatei bis zum 27. März, das ist der Tag vor Palmsonntag.
Ein Beispiel wie das Ganze aussehen kann
Ähnliche Projekte gab es schon letztes Jahr in der Passionszeit und in der Weihnachtszeit.
Hier können Sie beide Projekte sehen und hören.

Ausgewählte Geschichten und Personen
Markus 16, 1-8 Jesu Auferstehung
Maria von Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und Salome kommen am Sonntag früh zum Grab und fragen sich unterwegs, wer wohl den schweren Stein weg wälzt. Sie finden das Grab offen und leer. Ein junger Mann in weißem Gewand sitzt da und sagt: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt, er ist nicht hier.“ Die Frauen erschrecken und fliehen.
Personen: ● Maria von Magdala ● Maria, die Mutter des Jakobus ● Salome ● junger Mann in weißem Gewand
Matthäus 28, 1-15 Jesu Auferstehung
Im Unterschied zu Markus sind bei Matthäus zwei Frauen zum Grab unterwegs, sie begegnen dort einem Engel, der sagt: „Jesus ist nicht hier. Gott hat ihn von den Toten auferweckt.“ Auf dem Rückweg zu den anderen begegnen sie dem auferstandenen Jesus und berühren seine Füße. Bei Matthäus besonders: Er erzählt, dass die Wachen bestochen worden seien, damit sie erzählen, der Leichnam Jesu sei gestohlen worden.
Personen: ● Maria von Magdala ● die andere Maria ● Engel ● Wachen ● der Auferstandene Jesus ● Hohepriester/Mitglieder des Hohen Rats
Lukas 24, 1-12 Jesu Auferstehung
Bei Lukas sind drei Frauen unterwegs zum Grab, das sie leer antreffen. Sie wissen nicht, was sie davon halten sollen. Hier sind es zwei Männer, die sagen „Er ist nicht hier. Gott hat ihn von den Toten auferweckt.“ Das Besondere bei Lukas ist, dass Petrus zum Grab rennt und sich selbst davon überzeugt, dass es leer ist.
Personen: ● Maria von Magdalena, ● Johanna ● Maria, Mutter des Jakobus ● Petrus ● zwei Männer in glänzenden Kleidern ● Jünger
Lukas 28,13-35 Die Emmausjünger
Zwei Freunde von Jesus gehen nach der Kreuzigung enttäuscht wieder nach Hause in ihren Alltag zurück. Unterwegs begegnen sie Jesus, erkennen ihn aber erst, als er beim gemeinsamen Abendessen das Brot bricht. Dieses Erlebnis setzt etwas in ihnen in Bewegung und lässt sie einen neuen Aufbruch wagen.
Personen: ● Kephas und eine Person ohne Namen ● Jesus
Johannes 20,11-18 Maria von Magdala
Maria von Magdala begegnet Jesus und denkt, es wäre der Gärtner. Erst als er sie persönlich mit ihrem Namen anspricht, erkennt sie ihn. Sie will ihn berühren und festhalten, darf es aber nicht.
Personen: ● Maria von Magdala ● zwei Engel ● Jesus als Auferstandener
Johannes 20,24-31 Thomas („der Zweifler“)
Thomas will seine Hand in die Wunde Jesu legen, bevor er glaubt. Interessant ist, dass er die Hand dann doch nicht in die Wunde legt und trotzdem glaubt.
Personen: ● Thomas ● Jünger

Über die Art der biblischen Auferstehungsgeschichten
Vieles ist in den biblischen Geschichten bewusst mehrdeutig und in der Schwebe gehalten, beruht auf Erscheinungen, Erzählungen, „Sehen“. Mit der Frage nach Beweisen und harten Fakten kommt man nicht weit. Begegnungen mit dem Auferstandenen sind persönliche und subjektive Erlebnisse, das „Sehen“ ist ein Sehen des Glaubens. Mit der Videokamera hätte man das nicht filmen können.
In der Bibel wird nicht erzählt, was die Auferstehung ist und was genau dabei passierte. Worte scheinen dafür nicht auszureichen, es bleibt etwas Unverfügbares. Doch es wird erzählt, welche Folgen das Auferstehungserlebnis hatte: Menschen bezeugen und erzählen, dass sie Jesus „gesehen“ haben. Frauen und Männer ändern ihr Leben daraufhin, Trauer, Enttäuschung und Ratlosigkeit wandelt sich in Freude und Tatendrang, in neue Hoffnung und Lebensmut.
Für unser Online-Projekt „Ostern – Menschen in Hoffnung“ bedeutet das eine große Freiheit im Schreiben und eine große Bandbreite für die Ideen, die Sie dabei haben können.
Sie können in die Rolle von „berühmten“ Personen wie Maria von Magdala oder Petrus schlüpfen, Sie können aber genauso Jesusanhänger und -anhängerinnen „erfinden“ und von deren Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen erzählen. Wenn dabei Ihre eigenen Lebenserfahrungen und Hoffnungen einfließen, ist das genau das, worum es bei diesen Geschichten geht.
Auferstehungsgeschichten sind Rettungsgeschichten, Heilungsgeschichten und Aufbruchsgeschichten, Geschichten, die davon erzählen, wie sich etwas zum Positiven verändert hat: Von Trauer zu Freude, von Niedergeschlagenheit zu Lebendigkeit, von Angst zu neuer Hoffnung.
Auferstehung – auch in unserem eigenen Leben – geschieht überall da, wo Erstarrtes in Bewegung kommt, wo Abgestorbenes wieder aufblüht und wo längst Totgeglaubtes zu neuem Leben erwacht.
Horst Gamerdinger
